Feinstaubbelastung und Verkehr

Die Feinstaubbelastung der Atemluft ist ein bedeutender gesundheitlicher Risikofaktor.

Der Strassenverkehr ist für etwa 30 % der gesamten Feinstaubbelastung verantwortlich.

Autos und andere Verkehrsmittel erzeugen Feinstaub durch

  • Reifenabrieb
  • Zerreiben der Bremsscheiben und Bremsbeläge
  • Zerreiben der Strassenbeläge durch mechanische Beansprachung.

Dies gilt auch für Elektrofahrzeuge. Verbrennermotoren geben zusätzlichen Feinstaub über die Abgase an die Umgebung ab.

Feinstaubneutrale Verkehrsmittel

Die Idee der Feinstaubneutralität eines Verkehrsmittel ist, dass ein Verkehrsmittel soviel Feinstaub aus der Umwelt einsammelt, wie es an die Umwelt abgibt. Es geht dabei nicht darum, den selbst erzeugten Abrieb von Reifen, Bremsanlage und Strassenbelag einzusammeln – was technisch wohl unmöglich ist –, sondern aus der Umwelt soviel Feinstaub einzusammeln, dass der eigene Feinstaubausstoß mindestens kompensiert wird. Die Reduzierung von Feinstaubbildung oder das Auffangen selbst verursachten Feinstaubs ist dabei eine technische Unterstützung. 

 

Ein Verkehrmittel heißt

  • feinstaubneutral, wenn es soviel Feinstaub einsammelt, wie es freisetzt,
  • feinstaubvermehrend, wenn es mehr Feinstaub freisetzt, als es einsammelt
  • feinstaubreduzierend, wenn es mehr Feinstaub einsammelt, als es freisetzt.

 

Wenn es technisch möglich ist, ein Fahrzeug feinstaubneutral zu machen, dann ist es mit geringem Zusatzaufwand möglich, dieses feinstaubreduzierend zu machen.

 

Ein Auto kann durch den Einbau einer zusätzlichen Luftfilteranlage mit wechselbaren Feinstaubfiltern feinstaubneutral werden. Dazu genügt möglicherweise die Größerdimensionierung oder Neukonzeptionierung der häufig vorhandenen Klimaanlagen. Zu hinterfragen ist, ob eine technische Lösung überhaupt Elektrizität nutzen muss und ob nicht die richtige Nutzung des Fahrtwindes für die geeignete Feinstaubsammelung genügt. 

 

Grundsätzlich könnte die Feinstaubneutralität eines Verkehrsmittels vorgeschrieben werden ohne dass auf eine spezielle Technologie Bezug genommen wird. Die Enwicklung technisch einfacher und preiswerter Lösungen zur Feinstaubsammlung kann man dem Markt überlassen.

 

Auch Radfahrer sind durch Reifen- und Bremsabrieb feinstaubvermehrend. Dabei sind technische Lösungen zumindest bei den Fahrrädern mit Elektroantrieb denkbar.

 

Auch Fußgänger sind keine feinstaubneutralen Verkehrsteilnehmer, da die im Lauf der Zeit abgenutzen Absätze und Sohlen nicht spurlos verschwinden, sondern zu Staub und Feinstaub pulverisiert werden. Der feinstaubneutrale Schuh klingt zunächst wie eine absurde Idee. Berücksichtigt man, dass bei jedem Schritt kinetische Energie zur Verfügung steht und dass es moderne Sohlenkonzepte mit großen Hohlräumen in den Sohlen gibt, so ist nicht abwegig, dass ein entsprechend konzipierter Schuh die geringe Feinstaubmenge einsammelt, die er durch Sohlenabrieb freisetzt. 

Dezentrale Feinstaubsammlung

Dort wo bereits Ventilatoren im zeitweisen Einsatz oder soager im Dauereinsatz sind, könnte bei Neukonstruktionen und  mit einem gewissen Nachrüstungsaufwand auch bei Altkonstruktionen Luft gefiltert und Feinstaub eingesammelt werden. Beispiele sind:

  • Ventilatoren der außen monierten Klimaanlagen
  • Ventilatoren der Wärmetauscher für Heizungsanlagen
  • Kühlventilatoren in den Verteilungsanlagen der DSL-Technik
  • Ventilatoren in heimischen NAS-Servern
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© Stefan Huschens