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[Letzte Änderung: 8. Dezember 2021]

COVID-19-Mortalität: Unterschiede zwischen den Bundesländern

Stefan Huschens: Unterschiede der COVID-19-Mortalität zwischen den deutschen Bundesländern [Version vom 8.9.2021]
Es gibt eine aktualisierte Version vom 8. Dezember 2021.
SH_C19MBL_08_09_2021.pdf
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Stefan Huschens: Unterschiede der COVID-19-Mortalität zwischen den deutschen Bundesländern - Aktualisierung vom Dezember 2021
Zwischen den deutschen Bundesländern bestehen gravierende Unterschiede bezüglich der COVID-19-Mortalität gemessen durch COVID-19-Todesfälle pro 100 000 Einwohner. Würde man die niedrige COVID-19-Mortalität in Schleswig-Holstein auf die gesamte Bundesrepublik übertragen, so würden sich 52 000 anstelle von 104 000 COVID-19-Todesfällen ergeben; übertrüge man die hohe COVID-19-Mortalität in Sachsen auf die gesamte Bundesrepublik, so erhielte man 232 000 anstelle von 104 000 COVID-19-Todesfällen. Die Unterschiede der COVID-19-Mortalität zwischen den Bundesländern werden aufgezeigt, es werden Hypothesen zur Ursachenerklärung formuliert und statistisch-methodische Vorüberlegungen für eine empirische Untersuchung präsentiert. [Version vom 8. Dezember 2021]
SH_C19MBL_08_12_2021.pdf
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Letzte Änderung: 17. März 2024

Übersterblichkeit

 

Eine Begriffsklärung findet sich im Wikipedia-Artikel Übersterblichkeit. Die Übersterblichkeit heißt auch Exzess-Mortalität.

 

Zur Ermittlung der Übersterblichkeit werde die Sterbezahlen des aktuellen Jahres mit den Durchschnittsdaten mehrerer Vorjahre verglichen. Dabei überlagern sich verschiedene in ihrer Wirkung gegenläufige Ursachen, so dass der Rückschluss auf eine einzelne Ursache (z. B. Tod als Folge einer COVID-19-Erkrankung) schwierig ist. Wenn beispielsweise durch Infektionsschutzmaßnahmen und Kontaktreduzierung die Totenzahlen durch Grippe, Tuberkulose und weitere durch Tröpfcheninfektion übertragene Infektionen, sowie durch Verkehrsreduktion und ähnliche Effekte um 40 000 zurückgingen und gleichzeitig 50 000 zusätzlich an Corona stürben, dann wäre die erkennbare Übersterblichkeit 10 000. Ein direkter Rückschluss von der Übersterblichkeit auf die COVID-19-Mortalität ist daher nicht möglich. Relativ kurzfristige Extremereignisse, beispielsweise extreme sommerliche Hitzewellen, können gut in der Übersterblichkeitsstatistik identifiziert werden.

Das statistische Bundesamt führt Auswertungen zur Übersterblichkeit in Deutschland durch. 

In der Übersterblichkeitsstatistik des statistischen Bundesamtes wird die Sterblichkeit des aktuellen Jahres mit der durchschnittlichen Sterblichkeit der fünf Vorjahre verglichen. Da im Jahr 2023 bereits drei der fünf Vorjahre solche mit erheblicher COVID-19-Sterblichkeit sind, ist dieses Konzept der Übersterblichkeit nicht mehr geeignet, eine COVID-19-bedingte Übersterblichkeit zu erkennen.

Eurostat meldet wöchentliche Daten zur Übersterblichkeit für Europa. Dabei wird die aktuelle Sterblichkeit mit dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 verglichen. Bei diesem Vorgehen ist der Vergleichszeitraum noch nicht durch COVID-19-Todesfälle beeinflusst. 

Auf europäischer Ebene gibt es das Projekt European Mortality Monitoring (Euromomo), an dem sich aus Deutschland aber nur die Bundesländer Berlin und Hessen beteiligen.

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