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COVID-19: Hospitalisierung

Hospitalisierung = Aufnahme in ein Krankenhaus

[Letzte Änderung: 22. Januar 2024]

Hospitalisierungsquote der COVID-19-Fälle

Die Hospitalisierungsquote der COVID-19-Fälle ist die Quote (der prozentuale Anteil) der hospitalisierten COVID-19-Fälle. Man erhält die Hospitalisierungsquote für einen bestimmten 7-Tage-Zeitraum, indem man entsprechende Hospitalisierungsinzidenz durch die 7-Tage-Inzidenz dividiert. Die Hospitalisierungsinzidenz kann – bei unveränderter Erfassung der Fälle – als ein Maß für den Anteil schwerer Erkrankungen und damit die Gefährlichkeit einer COVID-19-Infektion gesehen werden.

Datum

Hospitali­sie­rungs­inzidenz 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierungs­quote
1.1.2024 6,65 17,1 38,9 % (1 von 3)
1.1.2023 12,27 184,3 6,7 % (1 von 15)
1.1.2022 6,17 241,4 2,6 % (1 von 39)

1.1.2021

13,62 154,5

8,8 % (1 von 11)

RKI: COVID-19-Hospitalisierungen_in_Deutschland

Der Wert in der vierten Spalte der Tabelle ergibt sich, indem der Wert in der zweiten Spalte durch den Wert in der dritten Spalte dividiert wird. Die Angabe "1 von x" ergibt sich, indem der Kehrwert der Hospitalisierungsquote gebildet wird und das Ergebnis ganzzahlig gerundet wird. Die Angabe "1 von x" kann auch als "jeder x-te COVID-19-Fall wird hospitalisiert" ausgedrückt werden.

 

Für die steigende Hospitalisierungsquote sind verschiedene Ursachen denkbar:

  1. eine Veränderung der Altersstruktur der COVID-19-Fälle,
  2. ein im Durchschnitt der Bevölkerung abnehmender Immunschutz, 
  3. eine Untererfassung der nichthospitalisierten Fälle oder
  4. eine Veränderung der Anteile der Virusuntervarianten.

Zu 1: Da die Hospitalisierungsquote der COVID-19-Fälle sehr stark altersabhängig ist (siehe: Wie beeinflusst das Alter die Hospitalisierung von COVID-19-Fällen?), haben Änderungen in der Alterszusammensetzung der COVID-19-Fälle einen großen Effekt auf die durchschnittliche Hospitalisierungsquote.

 

Zu 2: Die kontinuierliche Abnahme des Immunschutzes der Geimpften bzw. Erkrankten muss durch Neuimpfungen bzw. Neuerkrankungen kompensiert wird, damit der durchschnittliche Immunschutz in der Bevölkerung nicht abnimmt.

 

Zu 3: Wenn hospitalisierte COVID-19-Fälle erfasst werden, aber gleichzeitig schwächere oder asymptomatische Verläufe verstärkt untererfasst werden – als Folge geringerer Testdurchführungen oder von Kapazitätsschranken für PCR-Tests –  kommt es zu einem gemessenen Anstieg der Hospitalisierungsquote, ohne dass Infektionen zu einem schwereren Krankheitsverlauf führen.

 

Zu 4: Wenn sich zunehmend eine Untervariante durchsetzt, die zu schwereren Krankheitsverläufen führt, so ist mit einer Zunahme der Hospitalisierungsquote zu rechnen.

 

Die seit Juli 2022 zunehmende Hospitalisierungsquote geht nicht wesentlich auf eine Änderung der Altersstruktur zurück, da sich die Hospitalierungsquote in allen Altersgruppen erhöht hat. Die zunehmende Hospitalisierungsquote könnte ein Indiz für eine wachsende Dunkelziffer bei den nicht hospitalisierten COVID-19-Infektionen oder dafür sein, dass sich zunehmend Varianten des Virus durchsetzen, die einen höheren Anteil schwerer Krankheitsverläufe verursachen.

 

Siehe auch: Wie häufig werden COVID-19-Fälle intensivmedizinisch behandelt?

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Was ist die Hospitalisierungsrate?

[Letzte Änderung: 27.12.2021]

Die Hospitalisierungsrate an einem bestimmten Tag ist die Anzahl der COVID-19-bedingten Hospitalisierungen (Krankenhausaufnahmen) in den letzten 7 Tagen pro 100.000 Einwohner. 

 

Eine genauere Bezeichnung wäre "COVID-19-Hospitalisierungsrate bezogen auf 7 Tage und 100.000 Einwohner". Da nur ein kleiner Teil der COVID-19-Fälle hospitalisiert wird, ist die Hospitalisierungsrate ​erheblich kleiner als die 7-Tage-Inzidenz. 

 

​Mit einer Änderung des Infektionschutzgesetzes (IfSG)[1] zum 15.9.2021 wurde die Hospitalisierungsrate sinngemäß mit folgender Formulierung in den Gesetzestext (§ 28a Absatz 3 Satz 4) aufgenommen:

"Wesentlicher Maßstab für die weiteren Schutzmaßnahmen ist insbesondere die Anzahl der in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) in ein Krankenhaus aufgenommenen Personen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen."

Konkrete Schwellenwerte sind im Infektionschutzgesetz nicht genannt und können durch Landesregierungen in Rechtsverordnungen festgelegt werden. Zugleich wurden Schwellenwerte für die 7-Tage-Inzidenz aus dem Infektionsschutzgesetz gestrichen​. 
Zur Bereitstellung der notwendigen Daten bestimmt § 28a Absatz 3 Satz 7 IfSG:

"Das Robert Koch-Institut veröffentlicht im Internet unter https://www.rki.de/covid-19-trends werktäglich nach Altersgruppen differenzierte und mindestens auf einzelne Länder und auf das Bundesgebiet bezogene Daten zu Indikatoren nach den Sätzen 4 und 5."

 

Allerdings veröffentlicht das RKI in seinen COVID-19-Trends in Deutschland im Überblick[2] unter der im IfSG angegebenen Internetadresse https://www.rki.de/covid-19-trends keine Hospitalisierungsrate im oben definierten Sinn, sondern eine sogenannte "Hospitalisierungsinzidenz" oder "7-Tage-Inzidenz Hospitalisierungen".  Die vom RKI berichtete Hospitalisierungsinzidenz wird allerdings mit zunehmender Tendenz in der Presse und auch im Wikipedia-Artikel Hospitalisierungsrate  als Hospitalisierungsrate bezeichnet.

 

Im Beschluss[3] der "Videoschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 18. November 2021" wird in den Punkten 8., 9. und 11. auf die Schwellenwerte 3, 6, und 9 einer "Hospitalisierungsrate" für das jeweilige Land Bezug genommen, ohne dass der Begriff "Hospitalisierungsrate" näher spezifiziert ist. Dies ist erstaunlich, da dieser Begriff weder im Infektionsschutzgesetz definiert ist, noch vom RKI verwendet wird. Eine Hospitalisierungsrate im oben definierten Sinn und eine aktuell durch das RKI berichtete Hospitalisierungsinzidenz können sich um den Faktor 2 unterscheiden.

 

Quellen

[1] Infektionschutzgesetz (IfSG) 

[2] RKI: Pandemieradar (früher COVID-19-Trends) (Aktualisierung Montag bis Freitag)

[3] Bund-Länder-Beschluss vom 18.11.2021

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Was ist die Hospitalisierungsinzidenz des RKI?

[Letzte Änderung: 23.11.2021]

 

Die Hospitalisierungsinzidenz des RKI an einem bestimmten Tag ist die Anzahl derjenigen laborbestätigten SARS-COV-2-Infektionen innerhalb der letzten 7 Tage pro 100 000 Einwohner, die zu einer COVID-19-bedingten Hospitalisierung führen.

 

1. Die Hospitalisierungsinzidenz, genauer 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz, wird vom RKI (Robert Koch-Institut) veröffentlich[1][2], das sie auch "7-Tage-Inzidenz Hospitalisierungen" nennt.[2] Der entscheidende Unterschied zwischen der Hospitalisierungsinzidenz des RKI und der Hospitalisierungsrate ist, dass bei der Hospitalisierungsinzidenz des RKI ein Hospitalisierungsfall nicht dem Tag der Krankenhausaufnahme, sondern dem Tag zugeordnet wird, an dem der betreffende COVID-19-Infektionsfall dem Gesundheitssystem gemeldet wurde. Die Hospitalisierungsinzidenz des RKI ist dadurch ein Teil der Inzidenzrate, der durch die später Hospitalisierten gebildet wird.

 

2. Es ist nicht einfach, das Konzept der Hospitalisierungsinzidenz des RKI verbal kurz so zu beschreiben, dass keine Verwechslung mit der Hospitalisierungsrate möglich ist. Auf einer Informationsseite des Bundesministeriums für Gesundheit zur Hospitalisierungsinzidenz[3] wird es so formuliert:

"Die Hospitalisierungsinzidenz weist die hospitalisierten COVID-19-Fälle unter den in den letzten 7 Tagen gemeldeten Fällen bezogen auf 100.000 Menschen aus."

Auf einer Informationsseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung[4] wird es so formuliert:

"Die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz [...] berechnet sich aus der Anzahl der COVID-19-Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden und deren Coronavirus-Infektion in den letzten 7 Tagen gemeldet wurde (bezogen auf 100.000 Personen der jeweiligen Altersgruppe bzw. des Bundeslandes)."

Auf der Informationsseite des Landes Sachsen "Infektionsfälle in Sachsen"[5] findet sich folgende exakte und dadurch etwas ausführlichere Definition:

"Die 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierungen berechnet sich aus der Anzahl der Krankenhausaufnahmen in Verbindung mit COVID-19 innerhalb der letzten sieben Tage je 100.000 Einwohner, wobei die Hospitalisierung (Krankenhausaufnahme) dem Meldedatum des Infektionsfalles zugeordnet wird. Die tagesaktuelle 7-Tage-Inzidenz Hospitalisierungen des RKI zeigt die Zahl der Menschen an, die im Laufe der letzten vergangenen Tage sowohl positiv auf Corona getestet wurden als auch im Krankenhaus aufgenommen werden mussten. Fälle, welche nach Feststellung der Infektion hospitalisiert werden, werden nachträglich in die Berechnungen eingefügt – und zwar an dem Tag, an dem die Patientin oder der Patient positiv getestet wurde. Dies bedeutet wiederum, dass der Wert einer täglichen Anpassung unterliegt und einen gewissen Meldeverzug aufweist."

 

3. In der öffentlichen Diskussion und in den Medien wird die Hospitalisierungsinzidenz des RKI häufig als Hospitalisierungsrate fehlbezeichnet oder im Sinn einer Hospitalisierungsrate fehlinterpretiert. Es wird noch eine Weile dauern, bis sich in den Medien eine Formulierung durchsetzt, die halbwegs exakt beschreibt, was die Hospitalisierungsinzidenz des RKI misst. Die unter 2.2. angegebene Formulierungen sind dafür ein Ausgangspunkt.

Auf den Seiten des RKI, des Bundesministeriums für Gesundheit und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wird der Begriff Hospitalisierungsrate nicht verwendet. Die Konfusion zwischen der RKI-Hospitalisierungsinzidenz und einer Hospitalisierungsrate ist im November 2011 weiter dadurch gesteigert worden, dass der Begriff Hospitalisierungsindex in der Presse auftauchte, obwohl ein solcher nicht existiert.   

 

4. In der Übersicht zu Beginn jedes der Montag bis Freitag veröffentlichten Situationsberichte des RKI[6] wird die Hospitalisierungsinzidenz unter der Kopfzeile "7-Tage-Inzidenz" und der Unterzeile "Hospitalisierte gesamt" mit der Ergänzung "Fälle/100.000 EW" angegeben. Der Zusatz "gesamt" bezieht sich darauf, dass das RKI auch eine spezielle Hospitalisierungsinzidenz "Hospitalisierte ab 60 Jahre" ausweist. Im laufenden Text wird die Hospitalisierungsinzidenz als "7-Tage-Inzidenz der hospitalisierten Fälle" angesprochen. In Tabelle 1 wird die Hospitalisierungsinzidenz als "Hospitalisierung/100.000 EW" unter der Überschrift "Letzte 7 Tage" bezeichnet.

 

Quellen

[1] COVID-19-Dashboard des RKI (täglich aktualisiert)

[2] COVID-19-Trends (RKI) (Aktualisierung Montag bis Freitag)

[3] Informationsseite des Bundesministeriums für Gesundheit zur Hospitalisierungsinzidenz

[4] Informationsseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 

[5] Informationsseite des Landes Sachsen

[6] Situationsberichte des RKI 

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Wie zuverlässig ist die aktuelle Hospitalisierungsinzidenz?

[Letzte Änderung: 31.1.2022]

 

Die aktuell berichtete Hospitalisierungsinzidenz des RKI ist sehr unzuverlässig, da sie die tatsächliche Hospitalisierungsinzidenz systematisch stark unterschätzt.

 

1. Die Hospitalisierungsinzidenz des RKI unterliegt sehr starken Korrekturen durch nachträgliche Meldungen. Dadurch ist die jeweils aktuelle Hospitalisierungsinzidenz sehr unzuverlässig, da sie die tatsächliche Hospitalisierungsinzidenz systematisch stark unterschätzt. 

  • Die Hospitalisierungsinzidenz für den 1.11.2021 wurde zunächst als 3,46 angegeben und dann nach und nach um 104,3% auf 7,07 erhöht.[1] 
  • Die Hospitalisierungsinzidenz für den 1.12.2021 wurde zunächst als 5,61 angegeben und dann nach und nach um 122,1% auf 12,46 erhöht.[1] 

2. Rückblickend ist kann das aktualiserte Niveau der Hospitalisierungsinzidenz also mehr als doppelt so hoch sein wie das zunächst angegebene Niveau. Auch nach vier Wochen sind noch Erhöhungen möglich. Dies liegt einerseits an Meldeverzögerungen und andererseits an dem speziellen Konzept des RKI, einen COVID-19-Hospitalisierungsfall nicht dem Tag der Krankenhausaufnahme, sondern - in der Regel rückwirkend - dem Tag zuzuordnen, an dem der entsprechende Infektionsfall dem Gesundheitssystem gemeldet wurde. Dadurch enthält der jeweils aktuelle Wert der Hospitalisierungsinzidenz nur diejenigen COVID-19-Krankenhausaufnahmen, die innerhalb der letzten 7 Tage sowohl einen gemeldeten positiven Laborwert hatten, als auch ins Krankenhaus eingewiesen wurden. 

 

3. Zur Problematik der Unterschätzung heißt es auf einer Informationsseite des Bundesministeriums für Gesundheit zur Hospitalisierungsinzidenz[2]:

"Die Hospitalisierungsinzidenz wird nach Meldedatum des Falles ausgewiesen und nicht nach dem Hospitalisierungsdatum. Durch Nachmeldungen kann sich der Wert für zurückliegende Zeiträume verändern. Die tagesaktuell gemeldete Hospitalisierungsinzidenz stellt zunächst damit nur einen Näherungswert dar. In der 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz sind diese Ungenauigkeiten aber bereinigt."

Angesichts der wochenlang anhaltenden nachträglichen Erhöhungen der Hospitalisierungsinzidenz und einer systematischen Unterschätzung durch die aktuellen Werte ist es eine vorsichtige Wertung, den letzten Satz als unverständlich zu bezeichnen. Ebenso unklar ist, was im vorletzten Satz des Zitates mit der "tagesaktuell gemeldeten Hospitalisierungsinzidenz" gemeint sein soll, wenn es nicht die vom RKI  tagesaktuell gemeldete 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz ist.

 

4. Vor diesem Hintergrund ist es sehr problematisch, wenn die aktuelle Hospitalisierungsinzidenz mit dem bisherigen Höchststand 15,75 der Hospitalisierungsinzidenz verglichen wird, der am 24.12.2020 erreicht war[1]. Die an einem bestimmten Tag aktuell gemeldete Hospitalisierungsinzidenz erhöht sich in den folgenden Tagen noch systematisch und kann sich in folgenden vier Wochen verdopppeln, siehe Abschnitt 1. 

 

5. Es mag aus epidemiologischer Sicht von Interesse sein, rückwirkend festzustellen, an welchem Tag wieviele Infektionen stattfanden, die später zu Krankenhausaufenthalten führten, aber es muss bezweifelt werden, dass die orischenso bestimmte Hospitalisierungsinzidenz, die im Infektionschutzgesetzes (IfSG) in § 28a Absatz 3 Satz 4 geforderte  

"Anzahl der in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) in ein Krankenhaus aufgenommenen Personen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen"

ist. 

 

6. Auch wenn sich nach etwa vier Wochen die Hospitalisierungsinzidenz stabilisiert hat, handelt es sich nicht um die Hospitalisierungsrate, da die einem bestimmten Tag zugeordneten Fälle nicht innerhalb der letzten oder  innerhalb der nächsten 7-Tage hospitalisert wurden, sondern innerhalb eines längeren Zeitraums nach der Erfassung des Falls.

 

Quellen

[1] COVID-19-Trends (RKI) (Aktualisierung Montag bis Freitag)

[2] Informationsseite des Bundesministeriums für Gesundheit zur Hospitalisierungsinzidenz

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Misst die Hospitalisierungsrate oder die Hospitalisierungsinzidenz die Auslastung des Krankenhaussystems durch COVID-19?

 

Die Hospitalisierungsrate und die Hospitalisierungsinzidenz sind als Maße für die Auslastung des Krankenhaussystems wenig geeignet, da sie nur Informationen über die Zugänge in das Krankenhaussystem  enthalten. Diese sagen nichts über die Anzahl oder den Anteil der sich im Bestand des Krankenhaussystems befindlichen COVID-19-Erkrankten aus, da sich der Bestand durch Zu- und Abgänge ändert. 

 

Als Maße für die Belastung des Krankenhaussystems durch COVID-19 sind beispielsweise der Anteil der COVID-19-Patienten an allen Krankenhauspatienten und der Anteil der COVID-19-Patienten an den in Krankenhäusern intensiv-medizinisch betreuten Patienten von Interesse. Diese beiden Anteile dürfen nicht mit der Hospitalisierungsrate oder der Hospitalisierungsinzidenz verwechselt werden.

 

Die Hospitalisierungsrate und die Hospitalisierungsinzidenz können Indikator für zu erwartende zusätzliche COVID-19-Patienten in intensiv-medizinischer Behandlung und die erwartenden Todesfälle dienen.

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Ist die Hospitalisierungsrate ein Maß für die Gefährlichkeit der aktuellen COVID-19-Infektionen? 

 

Als Maße für die Gefährlichkeit der aktuellen COVID-19-Infektionen sind beispielsweise der Anteil der in Krankenhausbehandlung befindlichen COVID-19-Erkrankten an den zurzeit COVID-19-Infizierten und der Anteil der in Krankenhausbehandlung mit intensiv-medizinischer Betreuung befindlichen an den zurzeit COVID-19-Infizierten von Interesse. Diese beiden Anteile dürfen nicht mit der Hospitalisierungsrate verwechselt werden.

 

Die Hospitalisierungsrate ist die Anzahl der COVID-19-bezogenen Hospitalisierungen innerhalb von 7 Tagen bezogen auf 100 000 Einwohner, aber nicht der Anteil der Covid-19-Infizierten, die hospitalisiert wurden.

Eine zunehmende Hospitalisierungsrate bedeutet also zunächst nicht, dass ein zunehmender Anteil der COVID-19-Infizierten in ein Krankenhaus aufgenommen wird, sondern dass ein zunehmender Anteil der Bevölkerung wegen COVID-19 in ein Krankenhaus aufgenommen wird.

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Wie beeinflussen Impfungen die Hospitalisierung von COVID-19-Fällen?

[Letzte Änderung: 25.12.2021]

 

Um den Einfluss der Impfung auf die Hospitalisierungsquote zu beurteilen, müssten die Hospitalisierungsinzidenz und die 7-Tage-Inzidenz für die Gruppen der Geimpften und der Ungeimpften vorliegen, woraus die jeweiligen Hospitalisierungsquoten berechnet und verglichen werden könnten. Leider liegt die 7-Tage-Inzidenz nicht getrennt für die Gruppen der Geimpften und der Ungeimpften vor.

 

Einige Bundesländern veröffentlichten eine Zeit lang Daten zur Beantwortung dieser Frage, bis es zur Kritik an der Schätzung der 7-Tage-Inzidenz der Ungeimpften kam, da Personen mit unklarem Impfstatus der Gruppe der Ungeimpften zugeordnet wurden.

  • Beispielsweise wurden solche Zahlen bis vor kurzem für das Land Sachsen auf der Seite "Infektionsfälle in Sachsen" angegeben. Dort heißt es jetzt [Stand 24.12.2021] allerdings: 
  • "Angesichts der extremen Fallzahlen und daraus folgenden Meldeverzögerungen ist die Aktualität der Datenlage bezüglich des Impfstatus derzeit nicht mehr gegeben. Daher wird vorerst auf eine Veröffentlichung der Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz der Geimpften und nicht (vollständig) Geimpften verzichtet."
  • Auch Bayern veröffentlicht auf der Seite "Veröffentlichung 7-Tage-Inzidenz Geimpfte und Ungeimpfte" keine Inzidenzen mehr getrennt für Geimpfte und Ungeimpfte [Stand 24.12.2021] .
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© Stefan Huschens