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Letzte Überarbeitung: 24. März 2023

Was ist die COVID-19-Infektionssterblichkeit?

Die COVID-19-Infektionssterblichkeit ist die Zahl der COVID-19-Todesfälle im Verhältnis zu den COVID-19-Infektionen im selben Zeitraum. Die Infektionssterblichkeit heißt auch Fall-Verstorbenen-Anteil.

 

Für die COVID-19-Infektionen des Zeitraums KW 1–11/2023 liegt die Infektionssterblichkeit etwas unter 1 %. Die COVID-19-Infektionsterblichkeit für den Zeitraum 2020 bis 2022 liegt zwischen 0,4 % und 0,5 %.

 

Die COVID-19-Infektionssterblichkeit  ist ein Konzept der Letalität, bei dem die Zahl der an einer Erkrankung Gestorbenen zur Zahl der Erkrankten (den Fällen) in Bezug gesetzt wird. Im Unterschied dazu setzt das Konzept der Mortalität die Zahl der an einer Erkrankung Gestorbenen zur Zahl der betroffenen Bevölkerung (Fälle und Nicht-Fälle) in Beziehung.

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Was ist die Übersterblichkeit?

 

Eine Begriffsklärung findet sich im Wikipedia-Artikel Übersterblichkeit. Die Übersterblichkeit heißt auch Exzess-Mortalität.

 

Zur Ermittlung der Übersterblichkeit werde die Sterbezahlen des aktuellen Jahres mit den Durchschnittsdaten mehrerer Vorjahre verglichen. Dabei überlagern sich verschiedene in ihrer Wirkung gegenläufige Ursachen, so dass der Rückschluss auf eine einzelne Ursache (z. B. Tod als Folge einer COVID-19-Erkrankung) schwierig ist. Wenn beispielsweise durch Infektionsschutzmaßnahmen und Kontaktreduzierung die Totenzahlen durch Grippe, Tuberkulose und weitere durch Tröpfcheninfektion übertragene Infektionen, sowie durch Verkehrsreduktion und ähnliche Effekte um 40 000 zurückgingen und gleichzeitig 50 000 zusätzlich an Corona stürben, dann wäre die erkennbare Übersterblichkeit 10 000. Ein direkter Rückschluss von der Übersterblichkeit auf die COVID-19-Mortalität ist daher nicht möglich.

 

Relativ kurzfristige Extremereignisse, beispielsweise extreme sommerliche Hitzewellen, können gut in der Übersterblichkeitsstatistik identifiziert werden.

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Wo finden sich Informationen zur Übersterblichkeit?

 

Das statistische Bundesamt führt Auswertungen zur Übersterblichkeit in Deutschland durch. 

 

Eurostat meldet wöchentliche Daten zur Übersterblichkeit für Europa.

 

Auf europäischer Ebene gibt es das Projekt European Mortality Monitoring (Euromomo), an dem sich aus Deutschland aber nur die Bundesländer Berlin und Hessen beteiligen.

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Wie häufig ist COVID-19 als Todesursache im Vergleich zu anderen Todesursachen?

Jährlich sterben in Deutschland etwas über eine Million Menschen. 

Anzahl pro Jahr Todesursache
340.000 Herz-Kreislauf-Erkrankungen
230.000  Krebs (bösartige Neubildungen)
72.000   COVID-19 (2021)
60.000

Psychische Störungen, Krankheiten des Nervensystems

57.000

Krankheiten des Atmungssystems

49.000 COVID-19 (2022)
44.000

Krankheiten des Verdauungssystems

39.000

COVID-19 (2023*)

38.000

Stoffwechselkrankheiten

35.000 COVID-19 (2020)
26.000 Krankheiten des Urogenitalsystems
19.000 Krankheiten der Niere
18.000 

Stürze

jeweils

1.000 bis unter 10.000

Selbstmord

Transportmittelunfälle

Vergiftung (Unfall)

jeweils

100 bis unter 1.000

Tätlicher Angriff

Rauch, Feuer, Flammen

Ertrinken

Meningitis

Tuberkulose

AIDS (HIV-Krankheit)

jeweils 

unter 100

Grippe

Meningokokken

 * 8.200 Todesfälle in KW 1-11/2023 hochgerechnet auf ein Jahr ergibt 39.000 Todesfälle.

Es gibt keine Doppelzählung. COVID-19 ist getrennt und nicht z. B. als Erkrankung des Atmungssystems erfasst. 

Quelle: Statistisches Bundesamt, Todesursachenstatistik 2021

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© Stefan Huschens