> COVID-19-Mortalität: Unterschiede zwischen den Bundesländern
[Letzte Änderung: 8. Dezember 2021]
Letzte Änderung: 17. März 2024
Eine Begriffsklärung findet sich im Wikipedia-Artikel Übersterblichkeit. Die Übersterblichkeit heißt auch Exzess-Mortalität.
Zur Ermittlung der Übersterblichkeit werde die Sterbezahlen des aktuellen Jahres mit den Durchschnittsdaten mehrerer Vorjahre verglichen. Dabei überlagern sich verschiedene in ihrer Wirkung gegenläufige Ursachen, so dass der Rückschluss auf eine einzelne Ursache (z. B. Tod als Folge einer COVID-19-Erkrankung) schwierig ist. Wenn beispielsweise durch Infektionsschutzmaßnahmen und Kontaktreduzierung die Totenzahlen durch Grippe, Tuberkulose und weitere durch Tröpfcheninfektion übertragene Infektionen, sowie durch Verkehrsreduktion und ähnliche Effekte um 40 000 zurückgingen und gleichzeitig 50 000 zusätzlich an Corona stürben, dann wäre die erkennbare Übersterblichkeit 10 000. Ein direkter Rückschluss von der Übersterblichkeit auf die COVID-19-Mortalität ist daher nicht möglich. Relativ kurzfristige Extremereignisse, beispielsweise extreme sommerliche Hitzewellen, können gut in der Übersterblichkeitsstatistik identifiziert werden.
In der Übersterblichkeitsstatistik des statistischen Bundesamtes wird die Sterblichkeit des aktuellen Jahres mit der durchschnittlichen Sterblichkeit der fünf Vorjahre verglichen. Da im Jahr 2023 bereits drei der fünf Vorjahre solche mit erheblicher COVID-19-Sterblichkeit sind, ist dieses Konzept der Übersterblichkeit nicht mehr geeignet, eine COVID-19-bedingte Übersterblichkeit zu erkennen.
Eurostat meldet wöchentliche Daten zur Übersterblichkeit für Europa. Dabei wird die aktuelle Sterblichkeit mit dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 verglichen. Bei diesem Vorgehen ist der Vergleichszeitraum noch nicht durch COVID-19-Todesfälle beeinflusst.
Auf europäischer Ebene gibt es das Projekt European Mortality Monitoring (Euromomo), an dem sich aus Deutschland aber nur die Bundesländer Berlin und Hessen beteiligen.